Wie Sie Ihre Energieeffizienz mit der Einführung eines Energiemanagementsystems steigern
Nicht erst seit dem Inkrafttreten des Energiefinanzierungsgesetzes (EnFG) zu Beginn des Jahres müssen Industrie und zahlreiche Unternehmen zukünftig ein verpflichtendes Energiemanagementsystem nach ISO 50001 einführen, wenn Sie weiterhin von staatlichen Beihilfen wie der Carbon-Leakage- und Strompreiskompensation oder im Rahmen der besonderen Ausgleichsregelung von reduzierten KWKG und Offshore Netz Umlagen profitieren möchten. Mit dem am 18. November 2023 veröffentlichten neuen Energieeffizienzgesetz (EnEfG) wird es nun für Unternehmen zunehmend unausweichlich, ein Energiemanagementsystem zu implementieren. Denn Unternehmen sollen bereits mit einem durchschnittlichen Endenergieverbrauch innerhalb von drei Kalenderjahren ab 7,5 Gigawattstunden (GWh) ein Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 oder ein Umweltmanagementsystem (EMAS) einführen.
Doch bringt die Einführung eines Energiemanagementsystems nach ISO 50001 durchaus Vorteile für Unternehmen. So können Unternehmen durch die Einführung eines Energiemanagementsystems Energieverbräuche optimieren und damit Kosten senken. Weiterhin können Sie zur Energieeffizienz beitragen und die Grundvoraussetzung für ökologische Gegenleistungen sowie die Beantragung von Fördermitteln schaffen.
Was ist ein Energiemanagementsystem?
Ein Energiemanagementsystem (EnMS) ist ein strukturierter Ansatz zur effizienten Steuerung, Überwachung und Verringerung des Energieverbrauchs und Verbesserung der Energieeffizienz in einem Unternehmen oder einer Organisation. Es ermöglicht Unternehmen, ihre Energieziele zu definieren, Maßnahmen zur Energieeinsparung zu planen und umzusetzen sowie den Fortschritt kontinuierlich zu überwachen und zu bewerten. Ein gut implementiertes Energiemanagementsystem kann nicht nur die Energiekosten senken, sondern auch die Umweltbelastung reduzieren und die Wettbewerbsfähigkeit steigern.
ISO 50001: Der internationale Standard für Energiemanagementsysteme
Die ISO 50001 ist ein international anerkannter Standard, der Anforderungen an die Einrichtung, Umsetzung, Aufrechterhaltung und Verbesserung von Energiemanagementsystemen festlegt. Die Norm folgt dem PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act), einem bewährten Ansatz zur kontinuierlichen Verbesserung. Sie bietet Unternehmen eine klare Struktur und Leitlinien, um ein effektives EnMS zu entwickeln und aufrechtzuerhalten.
Die Vorteile von ISO 50001:
- Energieeffizienz: ISO 50001 hilft Unternehmen, ihre Energieeffizienz zu steigern, indem im Rahmen eines systematischen Ansatzes der Energieverbrauch überwacht, analysiert und optimiert wird.
- Kosteneinsparungen: Durch die Identifizierung von Einsparpotenzialen können Unternehmen ihre Energiekosten erheblich senken.
- Umweltverträglichkeit: Ein effizientes EnMS trägt zur Reduzierung der Umweltauswirkungen eines Unternehmens bei, indem es den Energieverbrauch und die damit verbundenen Emissionen reduziert.
- Rechtliche Konformität: ISO 50001 hilft Unternehmen dabei, relevante energiebezogene Vorschriften und Gesetze einzuhalten.
- Image und Nachhaltigkeit: Unternehmen, die ISO 50001 implementieren, demonstrieren ihr Engagement für Nachhaltigkeit und Umweltschutz, was sich positiv auf das Unternehmensimage auswirken kann.
Wie funktioniert die Einführung eines Energiemanagementsystems nach ISO 50001?
Die Einführung eines Energiemanagementsystems nach ISO 50001 erfordert eine strukturierte Herangehensweise, um sicherzustellen, dass die Anforderungen der Norm erfüllt werden und die angestrebten Ziele erreicht werden können. Hier sind die Schritte zur erfolgreichen Einführung eines Energiemanagementsystems im Detail:
1. Energieverbrauchsanalyse
– Erfassung der aktuellen Energieverbräuche für alle relevanten Bereiche und Prozesse im Unternehmen.
– Analyse der historischen Energieverbrauchsdaten, um Trends und Spitzenverbräuche zu identifizieren.
– Bewertung der Energieflüsse und -verluste, um potenzielle Einsparpotenziale zu erkennen
– Identifizierung von Energieeffizienzmaßnahmen basierend auf der Analyse.
2. Festlegung von Zielen
– Definieren von klaren, messbaren und erreichbaren Energieeffizienzzielen.
– Die Ziele sollten sowohl kurzfristige als auch langfristige Aspekte der Energieoptimierung abdecken.
– Die festgelegten Ziele sollten im Einklang mit der Unternehmensstrategie stehen und den Schwerpunkt auf Verbesserungen legen.
3. Ressourcenplanung
– Festlegung der erforderlichen Ressourcen, einschließlich Personal, Budget und technischer Unterstützung.
– Zuweisung von Verantwortlichkeiten für verschiedene Aspekte des Energiemanagementprojekts.
– Klare Kommunikation der Verantwortlichkeiten und Ressourcen an die beteiligten Teammitglieder.
4. Technologieauswahl
– Identifizierung der erforderlichen Messgeräte, Softwarelösungen und Technologien für die Datenerfassung und -analyse.
– Auswahl von Technologien, die die spezifischen Anforderungen des Unternehmens am besten erfüllen.
– Integration von Datenerfassungssystemen in vorhandene Systeme oder Infrastrukturen.
5. Schulung und Sensibilisierung
– Schulung der Mitarbeiter über die Bedeutung des Energiemanagements und die Ziele des EnMS.
– Sensibilisierung für energieeffizientes Verhalten im Arbeitsalltag, z. B. das Ausschalten von Geräten im Leerlauf.
– Schulung des Personals in der Nutzung von Messgeräten und Software zur Datenerfassung und -analyse.
6. Implementierung
– Umsetzung der identifizierten Energieeffizienzmaßnahmen mit Hilfe von Aktionsplänen.
– Integration des EnMS in bestehende Unternehmensprozesse und -abläufe.
– Einrichtung von Verfahren zur Erfassung, Dokumentation und Verwaltung von Energieverbrauchsdaten.
7. Kontinuierliche Verbesserung
– Einrichtung von Monitoringsystemen zur regelmäßigen Überwachung von Energieverbräuchen und -effizienz.
– Durchführung von regelmäßigen internen Audits und Bewertungen der Zielerreichung und der Wirksamkeit des EnMS.
– Anpassung von Zielen und Maßnahmen auf Grundlage der Bewertungsergebnisse, um kontinuierliche Verbesserungen zu fördern.
Jeder dieser Schritte ist entscheidend für die erfolgreiche Einführung und Aufrechterhaltung eines effektiven Energiemanagementsystems gemäß ISO 50001. Es ist wichtig, dass Unternehmen diese Schritte systematisch und kontinuierlich durchlaufen, um die Energieeffizienz langfristig zu optimieren und kontinuierlich zu verbessern.
Wie lange dauert die Implementierung eines Energiemanagementsystems?
Ein Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 benötigt vom Projektstart bis zur Zertifizierung, in Anhängigkeit von Anzahl und Struktur der Standorte, sechs bis zwölf Monate. Die Energieverbräuche werden erfasst, wesentliche Energieeinsatzbereiche (SEU) identifiziert und mögliche Einsparpotenziale werden aufgezeigt. Ein „Handbuch“ ist keine Pflicht, kann aber sinnvoll sein.
Energiemanagementsystem vs. Energieaudit: Wo liegt der Unterschied?
Während ein Energiemanagementsystem einen methodischen Ansatz zur strukturierten Verwaltung und Organisation des Energieeinsatzes darstellt, liegt der Fokus eines Energieaudits in der punktuellen Aufnahme und Bewertung von Verbrauch und Potenzialen. Energiemanagementsysteme sind somit weitaus umfassender. Darüber hinaus sind sie auf internationalen Normen und Rahmenbedingungen wie der ISO 50001 aufgebaut. Sie streben eine fortlaufende Verbesserung des Energieeinsatzes an und können in Verbindung mit anderen Managementsystemen synergetische Effekte erzielen. Während der Durchführung eines Energieaudits werden ebenfalls Energiedaten analysiert und bewertet. Dennoch handelt es sich hierbei um einen abgeschlossenen Prozess, der je nach rechtlichen Vorgaben alle vier Jahre wiederholt werden kann oder muss. Energiemanagementsysteme sind demgegenüber ganzheitlicher und nachhaltiger ausgerichtet und damit auch das ideale Instrument, um effektiv Klimamanagement zu betreiben.
Wie wir Sie bei der Einführung eines Energiemanagementsystems unterstützen können.
Die Einführung eines Energiemanagementsystems (EnMS) gemäß ISO 50001 kann Ihr Unternehmen entscheidend voranbringen. Dabei können Expertenunterstützung und Beratung von unschätzbarem Wert sein. Unser Team bringen wichtiges Fachwissen und praktische Erfahrung mit, um den Implementierungsprozess effizient zu gestalten. Dadurch sparen Sie Zeit und reduzieren mögliche Fehler. Zudem gewährleisten wir mit einer individuellen Anpassung, dass das Energiemanagementsystem optimal zu Ihren spezifischen Unternehmenszielen passt. Mit einer kontinuierlichen Unterstützung sichern wir Ihnen langfristigen Erfolg, während Sie sich auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren können.
Unsere Leistungen:
- Basispaket bestehend aus fachlicher Schulung, individuellem Coaching sowie Bereitstellung von Tools und Vorlagen
- Bestandsaufnahme und energetische Bewertung
- Entwicklung von Messkonzepten
- Ermittlung der rechtlichen Anforderungen
- Durchführung interner Audits
- Vollständige Unterstützung von der Einführung bis hin zur erfolgreichen Zertifizierung
Erfahren Sie mehr über unser Leistungsangebot zur Einführung eines Energiemanagementsystems.
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